Schloss A Pro

Eine leuchtendes Wahrzeichen dieser barocken Epoche ist das malerische Weiherhaus im unteren Dorf.

Eine leuchtendes Wahrzeichen dieser barocken Epoche ist das malerische Weiherhaus im unteren Dorf.

Es heisst nach der Erbauerfamilie Schloss A Pro. Das Geschlecht stammt aus Prato in der Leventina und wanderte noch im 15. Jh. in Uri ein. Durch Handelsgeschäfte über den St. Gotthard, wofür in Seedorf Susten und Ökonomiebauten errichtet wurden, und durch erfolgreiches Militärunternehmertum vor allem im Dienste der französischen Krone gelangte die Familie zu Reichtum und Ansehen. Sie wurde 1544/46 vom französischen König und vom deutschen Kaiser in den Adelsstand erhoben. Landleute von Uri seit 1513, hielten die A Pro verschiedene Ämter inne und erreichten mit Peter A Pro 1567 die Würde des Landammanns. In den Jahren 1555-1558 erbauten Jakob und Peter A Pro in der Nähe ihrer Geschäftsbauten das repräsentative Schloss als äusseres Zeichen des Familienglanzes.

 

Der Bau wurde 1561- 1562 nach Süden erweitert und durch das turmartige Stiegenhaus ergänzt. Die hochgieblige Architektur ist der Spätgotik und frühen Renaissance verpflichtet. Die Anlage erhält durch die historisierende Befestigung mit zinnenbewehrter Umfassungsmauer und Wassergraben sowie durch den Schlossgarten einen zusätzlichen, stimmungsvollen Akzent. Im Innern sind im Erdgeschoss der Rittersaal, im ersten Stock die Prunkstube mit prächtigem Turmofen, im zweiten Stock der grüne Saal mit Dekorationsmalereien und Bildtafeln alttestamentlichen Inhalts, im Turm eine kleine Kapelle zu bewundern. Im ausgehenden 19. Jh. erhielt das Schloss aus der alten Tellskapelle am See zusätzliche, wertvolle Ausstattungsstücke: naiv-anmutige Fresken zur Urschweizer Befreiungstradition und grossflächige Darstellung der Schlachten von Morgarten und Sempach. Das Schloss A Pro wird von der Kunstwissenschaft als einer der schönsten Weiherhaussitze des 16. Jh. gewürdigt.


Bereits 1588 starb die Familie A Pro im Mannesstamme aus Noch zu Lebzeiten hatte Ritter Peter A Pro sein grosses, liegendes Vermögen als Fideikommiss bestimmt, dessen Erträgnisse für die gewerbliche Ausbildung der Urner Jugend verwendet werden sollten. Zum Stiftungsgut gehörte auch das Schloss. Weil die Fideikommissverwaltung die Unterhaltslasten nur mehr schwer zu tragen vermochten, erwarb der Kanton Uri das Baudenkmal 1959 für Repräsentations- und Ausstellungszwecke. In den Sechziger- und Achtzigerjahren wurde das Gebäude innen und aussen gründlich restauriert. Es gehört heute zu den meistbeachteten Sehenswürdigkeiten der Gemeinde. Seit dem Jahre 2009 kann man sich im Schlossrestaurant A Pro auch kulinarisch verwöhnen lassen. Im Schloss A Pro finden in verschiedenen Räumlichkeiten auch abwechslungsweise öffentlich zugängliche Ausstellungen statt.

 

In dem daneben liegenden Oekonomiegebäude (Sust)ist seit einigen Jahren das Urner Mineralienmuseum eingerichtet.

 

Mehr Infos auf der Website des Restaurants

Informationen zum Urner Mineralienmuseum